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Praxisbeispiel

Sprachförderung im Ländlichen Raum: Die Arbeitsgemeinschaft Sprachhilfe Rutesheim
Erfolgreiche Sprachförderung im Netzwerk seit 1979
Kommune: Rutesheim
Träger / Kooperierende Akteure:
Stadt Rutesheim, Theodor Heuss Schule, Kindergärten und Eltern
Bevölkerung: 5.001 - 20.000

 Beschreibung

Seit 1979 kümmern sich Frauen aus Rutesheim um Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Hauptanliegen der Sprachhilfe ist es, die heranwachsenden ausländischen Kinder und Jugendlichen frühzeitig in unser Erziehungs- und Bildungssystem einzubeziehen, um ihnen damit möglichst gleiche persönliche und berufliche Entwicklungschancen zu eröffnen. Die Grundvoraussetzung dafür ist das frühzeitige sichere Beherrschen der deutschen Sprache. Über die Sprachförderung verhilft die Arbeitsgemeinschaft den Kindern zu mehr aktiver Teilhabe in Kindergarten und Schule und zu mehr Freude am Lernen. Die Kinder werden außerdem zu größerer Selbstständigkeit erzogen und dazu in die Lage versetzt, sich den Anforderungen der Gesellschaft selbstbewusst zu stellen.

 

Die Arbeitsgemeinschaft wird von einer Geschäftsführerin geleitet. Sie hält Kontakt zu Kindergärten und Schulen und erledigt die Verwaltungsarbeit zusammen mit den Träger:innen. Eine Mentorin aus der Theodor Heuss Schule berät die Sprachhelferinnen in pädagogischen Fragen und leitet mit der Geschäftsführerin den regelmäßigen Gedankenaustausch der Sprachhelferinnen.

 

Die Sprachförderung wird vom Land Baden-Württemberg über die Programme „Kolibri“ und „HSL“ finanziert. Die Stadt Rutesheim stellt außerdem Räume zur Verfügung und übernimmt die Restfinanzierung.

 

Angebote

  • im Kindergarten (spielerische Einführung in die deutsche Sprache nach der „Kolibri“-Richtlinie)
  • in der Schule (individuelle Betreuung zur Bewältigung des Lernstoffs)
  • im Rahmen der Hausaufgabenhilfe (HSL-Richtlinie)
  • im Rahmen von Prüfungsvorbereitungskursen (Vorbereitungskurse für die Hauptschulabschlussprüfung in Mathematik, Deutsch und Englisch für deutsche und ausländische Jugendliche der Klasse 9)

 

Die Sprachhelferinnen geben im Rahmen der Sprachhilfe keine reine Nachhilfe, sie verstehen sich vielmehr als Gesprächspartnerinnen für die Kinder und deren Eltern. Dabei ist es ihnen ein Anliegen, gegenüber den Eltern den hohen Wert von Bildung zu vermitteln.

 

Die Arbeit der Sprachhilfe hat sich in den letzten Jahren schwerpunktmäßig verändert: Stand am Anfang das reine Lernen der deutschen Sprache im Mittelpunkt, so geht es jetzt, da die ausländischen Familien bereits in zweiter oder dritter Generation in Rutesheim leben, hauptsächlich um die Verbesserung der sozialen Chancen.