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Praxisbeispiel

Pflegeprojekt Gemeinsam stark für Pflege hervorgegangen aus dem Kooperationsmodell für pflegende Angehörige in Balingen
Kommune: Balingen
Träger / Kooperierende Akteure:
Stadtverwaltung Balingen, Unfallkasse Baden-Württemberg, DAK-Gesundheit, Deutsche Rentenversicherung BW und Bund, vhs Balingen, weitere themenbezogene lokale Kooperationspartner:innen wie örtliche Akteur:innen, wie die ambulanten Pflegedienste, Pflegeheime, Organisationen der Nachbarschaftshilfe, der Kreisseniorenrat und das Krankenhaus
Bevölkerung: 20.001 - 100.000
Kontakt: Dajana Görn-Kahlo (Fachexpertin Pflege – Schwerpunkt häusliche Pflegepersonen)
Tel.: 0711 93218117
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 Beschreibung

Im Modellprojekt „Gemeinsam stark für Pflege – Netzwerk zum Gesundheitsschutz pflegender Angehöriger“ bauten die Stadt Balingen und die Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) gemeinsam mit der DAK Gesundheit und der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg ein Netzwerk zum Gesundheitsschutz pflegender Angehöriger auf. Ziel des Projekts war es, die bereits für pflegende Angehörige vorhandenen kommunalen Strukturen besser zu vernetzen, zu erweitern und neue niederschwellige Angebote zu schaffen. Dieses Projekt wurde von allen Beteiligten als erfolgreich eingestuft – wie auch die wissenschaftliche Evaluation durch das Fraunhofer IAO aufzeigte: Zu Beginn des Projektes erhofften sich die Projektteilnehmenden u. a., dass sie durch die Vernetzung enger und einfacher zusammenarbeiten können, dass das Thema „Pflege“ öffentlich sichtbar wird und pflegende Angehörige durch den kommunalen Kontext besser erreicht werden können. Darüber hinaus wünschten sich die Projektbeteiligten neue Impulse zu gewinnen und die eigenen Angebote sowie eine Weiterentwicklung dieser bekannt zu machen. Im Ergebnis der Evaluation konnten all diese Ziele und Wünsche erreicht werden. So wurde beispielsweise die Sichtbarkeit des Themas „Pflege“ u. a. durch eine Postkarten- und Plakataktion erhöht und neue, niederschwellige Unterstützungsangebote für Pflegende geschaffen. Auf einer gemeinsam erarbeiteten Themenseite auf der Website der Stadt Balingen werden Angebote gebündelt und ein direkter Zugang für die Zielgruppen ermöglicht. Die Evaluation zeigte auch auf, dass durch ein gutes Netzwerk Prozesse durch verkürzte Dienstwege deutlich optimiert werden konnten, da die Angebote der jeweiligen Partner:innen besser verstanden und die Beteiligten für die Belange des jeweils anderen sensibilisiert wurden. Somit hatte das Projekt nicht nur einen temporären Nutzen für die beteiligten Partner:innen, sondern wirkt durch die gute, etablierte Netzwerkarbeit nachhaltig über die Projektzeit hinaus.

 

Ausgehend von den Projektergebnissen und den gesammelten Erfahrungswerten hat die UKBW einen Pflegeleitfaden zum Aufbau eines kommunalen Netzwerks zum Gesundheitsschutz pflegender Angehöriger mit vielen Tipps und Praxishilfen entwickelt, der Kommunen unterstützen soll, das Modellprojekt auch bei sich vor Ort umzusetzen. Schritt für Schritt zeigt der Leitfaden auf, wie Kommunen relevante Stakeholder sowie bereits bestehende Strukturen erkennen, vernetzen und erweitern können, um neue Angebote zum Gesundheitsschutz pflegender Angehöriger zu schaffen.

 

Zudem stellt die UKBW praxisbezogene Materialien für die wichtigsten Meilensteine der Projektetablierung zur Verfügung: Eine Kooperationsvereinbarung, eine Checkliste für die erfolgreiche Netzwerkarbeit sowie einen Interviewleitfaden zu den Bedarfen pflegender Angehöriger. Um die Wahrnehmung dieser Netzwerkarbeit in der Öffentlichkeit zu stärken, stellt die UKBW zudem ein Medienpaket mit allen relevanten Werbemitteln zur Verfügung und steht den Kommunen beratend mit fachlicher Expertise zur Seite. Alle Informationen finden Sie hier.