Praxisbeispiel
Beschreibung
In Deutschland wird der notärztliche Rettungsdienst zum Großteil durch nebenberufliche Notärzt:innen erbracht. Durch Vorhalteerweiterungen und generellen Personalmangel im Gesundheitswesen wird die Ressource Notärzt:in stets knapper. Krankenhausschließungen im ländlichen Raum verstärken das Problem und viele Notarztstandorte können aufgrund zu kleiner eigener Notarzt-Pools mit komplexer Vertragsgestaltung den Bedarf nicht mehr decken. Uneinheitliche Zugangswege bei hohem bürokratischem Aufwand mit vielen Ansprechpartner:innen schrecken Ärzt:innen von der nebenberuflichen Tätigkeit als Notärzt:in ab.
Dieser mannigfaltigen Problematik konnte sich die HonMed eG durch ihr gut organisiertes Notarzt-Netzwerk stellen. Die Genossenschaft gewährleistet zuverlässig und mit wenig bürokratischem Aufwand die Organisation und Durchführung ärztlicher Dienstleistungen, vor allem die Besetzung von Notarzteinsatzfahrzeugen. Seit der Gründung konnte sich ein sehr großes, aktives Notärzte-Netzwerk in Baden-Württemberg entwickeln, welches bereits heute über 500.000 Bereitschaftsdienststunden absolviert hat. Damit stellt die HonMed eG die notärztliche Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum, überall in Baden-Württemberg sicher.
Das Besondere: Die HonMed eG ist kein Personaldienstleister, sondern eine Berufsausübungsgemeinschaft von nebenberuflich tätigen Ärzt:innen. Dank einer sehr einfachen, unbürokratischen und überregionalen Dienstplanung können viele Notärzt:innen dazu motiviert werden, wieder vermehrt Rettungsdienste zu übernehmen. Zumal für die Dienste insbesondere vor Ort lokal ansässige Notärzt:innen eingesetzt werden können. Dadurch entfallen für diese Notärzt:innen lange Anfahrten zum Dienstantritt. Aktuell besteht das stetig wachsende Ärzte-Netzwerk aus mehr als 470 Notärzt:innen, sodass die Genossenschaft mit ihren Mitgliedern derzeit über 13.000 Bereitschaftsstunden pro Monat leistet.
Einzigartig ist nicht nur die eigene Entwicklung modernster Dienstplanungs- und Abrechnungstools in Form des „Blaulichtplaner“, sondern auch die eigene Mitglieder-Verwaltungsorganisation innerhalb der Genossenschaft mit der Entwicklung eigener Fortbildungskonzepte und eines Qualitätsmanagements. Durch eine übersichtliche und überregionale Dienstplanung, verbunden mit einem minimierten bürokratischen Aufwand, motivieren wir viele Notärzt:innen aktiv am Rettungsdienst teilzunehmen. Die der Genossenschaft angehörigen Ärzt:innen sind nicht nur zuverlässig, sondern oftmals für den Auftraggeber auch kostengünstig, da sie nur für Leistungen bezahlen, die auch erbracht wurden. Fehltage gibt es nicht.
Das Konzept der HonMed eG wurde nun optimiert und in Form des Blaulichtplaners, als App für alle Notarztstandorte und Rettungsdienstbereiche, zugänglich gemacht. Über diese Software soll ein deutschlandweites Notärzte-Netzwerk entstehen und somit auch die Quartiersentwicklung unterstützen. Ziel ist es, die Koordination der Notarztdienste wieder in die Hände der Träger:innen zu legen, den lokal Verantwortlichen jedoch den Arbeitsaufwand nennenswert zu erleichtern. Zudem soll das zentrale Netzwerk nicht nur die Qualität der Organisation, sondern im Verlauf auch Arbeitsabläufe und die berufliche Weiterbildung fördern.