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Veranstaltungsrückblick

24. Juli 2019 | 2. Landesfachtag Quartiersentwicklung

Aktiv. Vernetzt. Zukunftsfähig. Quartiersentwicklung als kommunale Gestaltungsaufgabe“

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Lebendige Stadträume, Dörfer und Nachbarschaften bekommen wir nur, wenn wir alle gemeinsam anpacken.“

 

Der Einladung von Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha folgten am 24. Juli rund 300 Interessierte zum zweiten landesweiten Fachtag Quartiersentwicklung in den Hospitalhof nach Stuttgart. Unter dem Motto „Aktiv. Vernetzt. Zukunftsfähig. Quartiersentwicklung als kommunale Gestaltungsaufgabe“ tauschten sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Fachexpertinnen und -experten aus den baden-württembergischen Kommunen, Quartierskoordinatorinnen und -koordinatoren, ehrenamtlich Engagierte aus dem ganzen Land sowie weitere Interessierte aus.

 

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Unsere Strategie Quartier 2020 ist zu einer richtigen Bürgerbewegung geworden. Die zahlreichen Anträge aus ganz Baden-Württemberg zeigen, dass die Kommunen und Städte im Land den kommenden Herausforderungen, wie beispielsweise dem demographischen Wandel, mit Kreativität und guten Ideen begegnen. Die Quartiersentwicklung ist eine Chance für alle Kommunen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern das Zusammenleben der Generationen von Morgen und das Leben im Alter neu zu gestalten.“

 

Wie sich vor Ort geeignete Angebote und sorgende Netzwerke für eine alternde Gesellschaft entwickeln lassen, zeigte Prof. Dr. Frank Weidner, Direktor und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V., in seinem Fachvortrag auf. Die altersgerechte Quartiersentwicklung sei ein wichtiges Gestaltungsfeld in den Kommunen, so Weidner. Älterwerdende Menschen einzubeziehen und an der Gemeinschaft teilhaben zu lassen, sei ein aktiver Beitrag zur Gesundheitsprävention und biete zudem auch Potenziale für Selbsthilfe durch bürgerschaftliches Engagement.

 

Innovative Ideen für die eigene Quartiersarbeit konnten die Teilnehmenden auf dem Aktiv-Markt sammeln. Dabei war die thematische Bandbreite groß: Neben dem Gemeinsamen Kommunalen Kompetenzzentrum Quartiersentwicklung (GKZ.QE) von Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag waren auch die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung, die LAG Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg, die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg vertreten. Beim Stand von Energie Baden-Württemberg (EnBW) wurde die Idee eines „Bürgerquartiers“ und die Frage, wie auf den kommunalen Bedarf abgestimmte, neue Lebens- und Wirtschaftsräume entwickeln werden können, diskutiert. Beim „Quartierspuzzle“ der Initiative Allianz für Beteiligung e.V. wurde die Frage erörtert, was benötigt wird, um Quartiersprojekte partizipativ und nachhaltig vor Ort etablieren zu können. Wie Quartiersarbeit einmal ganz anders in die Öffentlichkeit gebracht werden kann, demonstrierte Wolfgang Nafroth. Mit einer Bodengrafik und einer Lichtinstallation fokussierte er die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden und kam mit den Akteuren schnell ins Gespräch.

 

Am Nachmittag eröffnete Staatssekretärin Bärbl Mielich die sieben Praxisforen. Hier diskutierten die Teilnehmenden, wie (inter-)kommunale Bürgernetzwerke und generationenübergreifende Treffpunkte aufgebaut werden können, wie ein inklusives und gemeinschaftliches Wohnen organisiert werden kann und welche Faktoren die Entwicklung von Quartieren, Stadtvierteln und Dörfern begünstigen. Auch gelungene Beispiele für eine Quartiersentwicklung in ländlichen Regionen und Dörfern Baden-Württembergs sowie für eine interkulturelle bzw. internationale Öffnung von Stadtvierteln wurden präsentiert. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmenden, wie die Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen in der Quartiersentwicklung initiiert und gewinnbringend für beide Seiten umgesetzt werden kann.

Bei all diesen Themen und Projekten zeige sich, dass Quartiere für eine gelingende Entwicklung eine aktive Koordination brauchen – einen Motor, der die Entwicklung im Quartier mit Energie am Laufen hält, so Staatssekretärin Mielich. „Quartiersarbeit hat zahlreiche Facetten“, so die Staatssekretärin weiter. Hierzu wies Mielich auf die verschiedenen Förder- und Qualifizierungsangebote der Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ hin und motivierte die Anwesenden, diese zu nutzen.