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Veranstaltungsrückblick

15.17. Juli 2020 | 3. Landesfachtag Quartiersentwicklung

Quartiersentwicklung im neuen Jahrzehnt“

Der dritte Fachtag Quartiersentwicklung, der vom 15. bis 17. Juli 2020 digital stattfand, stand unter dem Motto „Quartiersentwicklung im neuen Jahrzehnt“. Das Quartiersteam des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg lud gemeinsam mit der FamilienForschung Baden-Württemberg zu diesem landesweiten Fachtag ein und freute sich über großes Interesse von knapp 300 Teilnehmenden. 

 

Das vielfältige Veranstaltungsprogramm startete mit der Rückschau, was die Landesstrategie „Quartier 2020“ bisher erreicht hat. Dabei waren sich Ulrich Schmolz und Dr. Angela Postel vom Sozialministerium einig, dass es „nicht das Quartierskonzept gibt, sondern nur ganz viele, eigentlich immer genau das jeweils passende für die einzelne Kommune, das einzelne Quartier, den einzelnen Stadtteil, das einzelne Dorf oder für den Landkreis.“ Ulrich Schmolz, Leiter des Referats Quartiersentwicklung, betonte, dass es „viele tolle Einzelbeispiele“ gibt. Das virtuelle Quartier der Möglichkeiten richtete den Blick schließlich auf diese Quartiersprojekte. Der Online-Chat mit den jeweiligen Projektverantwortlichen wurde von den Teilnehmenden genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Fragen rund um die jeweilige Quartiersarbeit zu stellen. 

 

Was viele Teilnehmende durch das Veranstaltungsmotto bereits ahnten, bestätige Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. Der Minister läutete die neue Ära der Quartiersstrategie ein: „Mit ‚Quartier 2030‘ wollen wir alle Kommunen und Akteure in Baden-Württemberg für die Quartiersentwicklung begeistern und sie bei ihren Aktivitäten unterstützen. Mit innovativen Konzepten gestalten wir unser Zusammenleben von morgen.“ Welche (Mega-) Trends jenes soziale Zusammenleben künftig beeinflussen werden, erörterte Dr. Eike Wenzel, Institut für Trend- und Zukunftsforschung Heidelberg, in seinem Vortrag. Nicht nur in der Diskussion mit dem Trendforscher, sondern vor allem in den nachfolgenden Zukunftsforen tauschten sich die Teilnehmenden gemeinsam mit den Referierenden über die Zukunft der Quartiersentwicklung aus. In sechs parallellaufenden Web-Seminaren wurden unterschiedliche Aspekte der Quartiersentwicklung beleuchtet. Mehr zu den Zukunftsforen finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden für die hervorragende Zusammenarbeit und das gute Gelingen des dritten Fachtags Quartiersentwicklung! 

 Zukunftsforen

In Forum 1 zur „Quartiersarbeit im ländlichen Raum“, moderiert durch die Vertreterinnen des GKZ.QE, Anja Feyhl, Nicole Saile und Sabine Wettstein, wurde u.a. festgehalten, dass es keiner defizitorientierten, sondern einer präventiven Quartiersarbeit bedarf und dass Unterstützungsstrukturen nachhaltig und dauerhaft gestaltet werden müssen.
 
Die Gründung einer Genossenschaft ist für viele Beteiligte eine sichere Variante, um Projekte dauerhaft und tragfähig auf den Weg zu bringen. Dies und weitere Vorteile von Genossenschaften sowie die Schritte zur Umsetzung jener Rechtsform erörterte Dr. Annika Reifschneider vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband in Forum 2 zu „Zukunftsmodellen nachhaltiger Finanzierung von Quartiersprojekten“.
 
Der Bedarf an niederschwelligen Erfahrungsräumen zum Heranführen an das Thema „Digitalisierung“ und der Aufbau von Online-Beteiligungen, die möglichst inklusiv gestaltet werden, wurde in Forum 3 gemeinsam mit Prof. Dr. Ing. Christophe Kunze von der Hochschule Furtwangen diskutiert.
 
Hinsichtlich der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts (Forum 4) betonte die Arbeitsgruppe um Lisa Weis und Cindy Hopfensitz, Initiative Allianz für Beteiligung e.V. (Phase I), dass eine aufsuchende Beteiligung mit persönlicher und direkter Ansprache notwendig sei. Ähnliches konstatierten auch die Teilnehmenden gemeinsam mit Dr. Sven Fries und Ina Mohr, Stadtberatung Dr. Sven Fries (Phase II). Für eine Zielgruppenansprache sollten analoge und digitale Formate miteinander kombiniert werden.
 
„Mut haben, neue Wege zu gehen“ und eine „offene Willkommenskultur pflegen“ waren nur zwei der Hinweise, die Anja Miller, Informations- und Beratungszentrum LAG Mehrgenerationenhäuser Baden-Württemberg e.V., den Teilnehmenden bei der Frage nach generationengerechten Quartieren in Forum 5 mit auf den Weg gab.
 
In Forum 6, der offenen Denkwerkstatt, in der die Teilnehmenden die Trends einbringen konnten, die sie bei ihrer Quartiersarbeit beschäftigen, fand ein intensiver Austausch rund um die Themenfelder „Digitalisierung und Quartier“ sowie „Ländliche Quartiere“ statt.