Praxisbeispiel
Beschreibung
Anlass für die vom Einrichtungsträger Sonnenhof e.V. angestrebte Geländekonversion ist die erforderliche Schließung der Kinder- und Jugendhäuser, deren Gebäudebestand aus den Anfangsjahren des Sonnenhofs heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht. Um im Zuge dieser erforderlichen Weiterentwicklung den der UN-BRK zugrundeliegende Inklusions- und Teilhabeanspruch zu berücksichtigen, wurde eine an den Stichworten Teilhabe und Selbstbestimmung orientierte Konzeption zur Öffnung des Einrichtungsgeländes in den umgebenden Sozialraum und zu dessen Umwandlung in ein inklusives Wohnquartier erarbeitet.
Dabei kommt der angestrebten Entwicklung zugute, dass das Einrichtungsgelände mittlerweile im Stadtgebiet liegt und von bestehenden Wohngebieten umgeben ist. Das neu gestaltete und erschlossene Gelände kann somit zu einem verbindenden Element für die in verschiedenen Jahrzehnten entstandenen umgebenden Wohngebiete werden.
Hintergrund ist zudem die perspektivische Personenzentrierung hinsichtlich politischer und gesetzgeberischer Entwicklungen. Die Orientierung an der stärkeren Bedeutung von Wunsch- und Wahlrecht des Menschen, seiner Selbstbestimmung und gesellschaftskonformen demokratischen Teilhabe stieß die vorliegende Quartiersentwicklung entscheidend mit an. Die Modelregion der Stadt Schwäbisch Hall will diesem Streben nach gegenseitiger Wahrnehmung und Kontakten von Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf beispielhaft gerecht werden. Mit der städtebaulichen Umwandlung und Öffnung des Einrichtungsgeländes wird zugleich die systematische Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote des Sonnenhof e.V. in Richtung Personenzentrierung und Sozialraumorientierung befördert und verfolgt. Damit sollen Personen mit Unterstützungsbedarf sowie Menschen in nachbarschaftlichen Lebensräumen erreicht werden.
Die besondere Herausforderung des Vorhabens besteht in der Verbindung der Entwicklung und Entstehung eines neuen, die angrenzenden Wohngebiete (Hartäcker, Hagenbach, Reifenhof) verknüpfenden Wohnquartiers mit der Konversion einer Eingliederungshilfeeinrichtung, die mit der Öffnung ihres Geländes das Ziel selbstbestimmter Teilhabe und Nachbarschaft für Menschen mit z. T. hohem Unterstützungsbedarf in einem inklusiven Gemeinwesen verfolgt.
Die bisherige Projektentwicklung wurde durch den Sonnenhof e.V. finanziert. Förderanträge beim Deutschen Hilfswerk, beim europäischen Sozialfond (ESF) oder Aktion Mensch sind in Planung.