Veranstaltungsrückblick
25. Oktober 2023 | REGIONALKONFERENZ Ostalbkreis
„SORGENDE GEMEINSCHAFTEN, LEBENDIGE QUARTIERE – WAS UNS ALLE ANGEHT, KÖNNEN WIR NUR GEMEINSAM LÖSEN!“
Am 25. Oktober 2023 veranstalteten der Ostalbkreis und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gemeinsam mit der FamilienForschung Baden-Württemberg die achte Regionalkonferenz im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“. Bei der Veranstaltung, die im Kreishaus in Aalen stattfand, kamen rund 90 Teilnehmende und Mitwirkende zusammen, um sich über eine beteiligungsorientierte und generationengerechte Quartiersentwicklung, insbesondere in Form von Sorgenden Gemeinschaften, auszutauschen. Die Regionalkonferenz setzte neue Impulse und vermittelte, wie der Einstieg in die Quartiersentwicklung gelingen kann, wie die örtlichen Gemeinschaften durch Nachbarschaftsnetzwerke gestärkt werden können, wie Mitgestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche etabliert werden können und wie Wohnangebote für ein aktives und selbstbestimmtes Älterwerden in Gemeinschaft gestaltet sein können. Das vollständige Programm der Regionalkonferenz finden Sie hier.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Verena Weber, Landratsamt Ostalbkreis, und Dr. Jens Ridderbusch, FamilienForschung Baden-Württemberg. Im Anschluss daran folgte ein spannendes Impulsreferat von Prof. Dr. René Gründer, DHBW Heidenheim, zum Thema „Sorgende Gemeinschaften in den Kommunen – wer kann was leisten, wer folgt welcher Logik“. Prof. Dr. Gründer ging auf den Mehrwert Sorgender Gemeinschaften im Quartier ein und erläuterte, wie sich welche Akteure zur Verwirklichung dieses Ansatzes einbringen können. Laut Herrn Prof. Dr. Gründer kann die Einbeziehung verschiedener Akteure in Sorgende Gemeinschaften gelingen, wenn nach verschiedenen Grundprinzipien, wie zum Beispiel Niedrigschwelligkeit oder nachhaltige Partizipation (beteiligen statt nur befragen und informieren), gehandelt wird. Die Präsentation zum Vortrag finden Sie hier.
Wie neue Projekte durch die Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“ unterstützt werden können, stellten anschließend Martin Ruoff und Engin Yoloğlu vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration vor. Ergänzt wurde dies von den Expertinnen der Landesstrategie, die die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Angebotsbausteine „Beratung“, „Förderung“ und „Qualifizierung“ aufzeigten. So stellten sich das Gemeinsame Kommunale Kompetenzzentrum Quartiersentwicklung (GKZ.QE), die Allianz für Beteiligung, die Koordinierungsstelle Quartiersakademie, und die Fachstelle ambulant unterstützte Wohnformen (FaWo) den Teilnehmenden vor.
Darauffolgend hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in zwei Runden verschiedene Themen-Cafés zur Ideen- und Projektschmiede zu besuchen – hier wurden vielfältige Praxisbeispiele als Inspiration für die eigene Quartiersarbeit vorgestellt. Weitere Informationen und die entsprechenden Materialien zu den Themen-Cafés finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden die Pausen nutzen, um das neue „Beratungsmobil“ der Fachberatung Quartiersentwicklung im Gemeindenetzwerk BE zu erkunden. Das Beratungsmobil ist unter anderem mit Stellwänden, Monitor, Moderations- und Informationsmaterial, Theke, Stehtischen und auch einer kleinen Café-Bar ausgestattet und ein Angebot für Verwaltungen, die dem Gemeindetag angehören. Das Mobil kann bei dem Fachberatungsteam, bestehend aus Claudia Peschen, Anja Feyhl und Nicole Saile, gebucht werden. Der Einsatz wird dann individuell geplant. Am Ende der Veranstaltung kamen die Teilnehmenden noch einmal zu einem kurzen Ausblick zusammen und wurden von Herrn Dr. Ridderbusch verabschiedet. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Mitwirkenden für das Gelingen der Regionalkonferenz im Ostalbkreis. Schön, dass Sie dabei waren!
Materialien aus den Themen-Cafés
A) Einstieg in die Quartiersentwicklung – Erste Ideen und Möglichkeiten
In Themen- Café A erarbeiteten Nicole Saile und Claudia Peschen (Gemeinsames Kommunales Kompetenzzentrum Quartiersentwicklung von Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag BW) gemeinsam mit den Teilnehmenden, wie die Quartiersentwicklung in den Kommunen angeschoben werden kann. Die Fragestellungen, die bearbeitet wurden, lauteten: Welche Herausforderungen haben Sie für den Einstieg bzw. während der Quartiersentwicklung? Welche Lösungen und Ideen dazu gibt es, um den Herausforderungen zu begegnen? So wurden beispielsweise Fragen zur Finanzierung oder zu Unterstützungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche sowie Bürgerinnen und Bürger diskutiert.
B) Caring and Sharing Communities – Aufbau von Nachbarschaftsnetzwerken für Jung und Alt
Wie lassen sich Nachbarschaftsnetzwerke aufbauen, die Begegnung und Austausch ermöglichen und wichtige soziale Aufgaben vor Ort koordinieren? Dieser Fragestellung widmeten sich die Teilnehmenden im Themen-Café B unter der Moderation von Frau Weber, Landratsamt Ostalbkreis. Passend dazu stellte Karolina Gorjainow, Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, das städtische Seniorennetzwerk vor, welches viele verschiedene Bausteine, wie beispielsweise einen Seniorenfahrdienst, eine Wohnberatung oder eine Telefonseelsorge, bereitstellt. Darüber hinaus umfasste der Input von Monique Kranz-Janssen, Stadt Kirchheim unter Teck, Gelingensfaktoren für lebendige und tragfähige Nachbarschaftsnetzwerke.
Präsentation Seniorennetzwerk Schwäbisch Gmünd
Präsentation Nachbarschaftsnetzwerke Kirchheim unter Teck
C) Kinder und Jugendliche gestalten ihr Quartier
Themen-Café C thematisierte, wie Kinder und Jugendliche die Dorf-, Stadtteil- und Quartiersentwicklung mitgestalten können. Nadia Lazar von der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württemberg berichtete in diesem Zusammenhang vom Mini Rock Festival Horb am Neckar, dem Ergebnis eines Jugendforums, und erläuterte mögliche Faktoren für Erfolge sowie Misserfolge bei der Durchführung eines solchen Vorhabens. Ergänzend dazu stellte Sarah Sperfeldt, Kreisjugendring Ostalb e.V., vor, wie die Jugendarbeit im Quartier gelingen kann. Um junge Menschen zu erreichen, ist es wichtig, Räume zu schaffen, offene Befragungen durchzuführen und Online-Plattformen zu nutzen.
Präsentation Mini Rock Festival Horb am Neckar
D) Gemeinschaftliches Wohnen für Jung und Alt – Projektideen und Realisierungswege
Susanne Horbach, Fachstelle ambulant unterstützte Wohnformen (FaWo), moderierte Themen-Café D, in dem diskutiert wurde, wie Wohn- und Pflegeprojekte auch in der derzeitigen Situation realisiert werden können. Dazu präsentierte Magdalene Rupp, Quartierskoordinatorin in der Gemeinde Waldstetten-Wißgoldingen, die vielfältigen Angebote, die im Rahmen des Prozesses „Wir leben Dorfgemeinschaft“ auf die Beine gestellt werden konnten. Diese reichen von einem Lebensmittelautomaten über das „KulturKaffee“ bis hin zu einem geplanten Wohnprojekt. Anschließend berichtete Thomas Schubert, Bürgermeister der Gemeinde Eschenbach, vom Projekt „Gutes Älterwerden in Eschenbach“. Wie mit verschiedensten Herausforderungen bei der Umsetzung umgegangen werden kann, wurde an diesem Praxisbericht deutlich.
Präsentation „Wir leben Dorfgemeinschaft“
Kurzpräsentation EschenbachAbschlussbericht EschenbachWebsite Eschenbach